Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat die Projekte bekannt gegeben, die im Rahmen des Programms „Ukraine digital: Studienerfolg in Krisenzeiten sichern“ gefördert werden. Das Programm zielt darauf ab, ukrainische Hochschuleinrichtungen bei der Entwicklung digitaler Angebote zu unterstützen, die ukrainischen Studierenden helfen sollten, trotz der Herausforderungen des Krieges ihr Studium erfolgreich fortzusetzen und abzuschließen, und den Lehrkräften, die Nachhaltigkeit des Bildungsprozesses zu gewährleisten und somit zu der vollständigen Realisierung aller seiner Ziele beizutragen.

So werden an der Nationalen Iwan-Franko-Universität Lwiw im Zeitraum von September bis Dezember 2022 die folgenden Projekte mit einem Gesamtbudget von jeweils 80.000 bis 180.000 Euro durchgeführt:

  • Lernbrücke Chemnitz – Lwiw

Partner: Technische Universität Chemnitz.

Das Projekt sieht die Einrichtung digitaler Kurse zur beruflichen Fortbildung der Lehrkräfte, Gastvorträge von Lehrkräften der Technischen Universität Chemnitz für Studierende der Universität Lwiw, Online-Stipendien für Studierende der Universität Lwiw, die ihren Wohnort aufgrund aktiver Kampfhandlungen verlassen mussten und den Status von Binnenflüchtlingen haben, Stipendien für Forschungsaufenthalte der Lehrkräfte der Universität Lwiw, Stipendien für Masterstudieren zur Durchführung von Forschungsarbeiten im Rahmen von Mastervorhaben, den Einkauf von Computertechnik sowie andere Maßnahmen vor.

Projektkoordinatorin an der Universität Lwiw ist Oksana Molderf, Leiterin der Abteilung für Projektarbeit im International Office.

  • Invisible University for Ukraine

Partner: Friedlich-Schiller-Universität Jena, Zentraleuropäische Universität, Ukrainische Katholische Universität.

Das Projekt bietet ukrainischen Studierenden von Bachelor- und Masterstudiengängen sowie Postgraduierten, unabhängig von ihrem Standort – ob in der Ukraine oder im Ausland – sieben Online-Kurse zur Auswahl (mit ECTS-Punkten), die von bekannten ukrainischen und ausländischen Wissenschaftler:innen gemeinsam unterrichtet werden. Darüber hinaus werden die Studierenden zur Teilnahme an einem Stipendienwettbewerb für Forschungsprojekte in verschiedenen Themenbereichen eingeladen.

Projektkoordinator an der Universität Lwiw ist Nazariy Stetsyk, Dozent am Lehrstuhl für Theorie und Philosophie des Rechts.

  •  IUSTUF-Digital Interdisciplinary Mini Academy

Partner: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Kyjiw-Mohyla-Akademie.

Das Projekt bietet ukrainischen Studierenden und Lehrkräften die Möglichkeit, an interdisziplinären digitalen Kursen teilzunehmen, und gewährt Stipendien für kleine Forschungsprojekte. Die Digitale Interdisziplinäre Mini-Akademie wird mehr als 13 Hybridkurse umfassen, die den Studierenden die Möglichkeit geben, ihren interdisziplinären Horizont zu erweitern, unabhängig davon, welches Fach sie studieren. Die Autoren des Projekts möchten allen Teilnehmer:innen eine einzigartige Gelegenheit bieten, sich in interdisziplinärer Bildung und Forschung zu engagieren. Ausgewählte Studierende der ukrainischen Partneruniversitäten erhalten Stipendien für die Teilnahme an den Kursen.

Projektkoordinatorin an der Universität Lwiw ist Oksana Holovko-Havrysheva, Dozentin am Lehrstuhl für Europäisches Recht.

Nach der Auffassung des Prorektors für wissenschaftliche Arbeit und internationale Zusammenarbeit Serhiy Riznyk ist das Programm „Ukraine digital“ des Deutschen Akademischen Austauschdienstes „ein anschaulicher Beweis für die Solidarität der deutschen akademischen Gemeinschaft mit den ukrainischen Kollegen: Dozent:innen, Wissenschaftler:innen und Studierenden“. Der Prorektor ist zuversichtlich, dass die Umsetzung der aufgelisteten Projekte dazu beitragen wird, den deutsch-ukrainischen Wissenschafts- und Bildungsdialog zu stärken und die nachhaltige Entwicklung von Wissenschaft und Bildung an der Nationalen Iwan-Franko-Universität Lwiw trotz aller kriegsbedingten Herausforderungen und Schwierigkeiten zu gewährleisten.